Was bedeutet Fachkräftemangel?
Prinzipiell spricht man von einem Fachkräftemangel, wenn sich auf eine freie Stelle nicht mehr als zwei Arbeitssuchende bewerben.
Welche Berufe haben im deutschsprachigen Raum derzeit den größten Fachkräftemangel?
Der Fachkräftemangel ist prinzipiell in jedem Land unterschiedlich, Tendenzen der letzten Jahre sind aber über die Grenzen hinweg auszumachen. Ein Fachkräftemangel zeichnet sich in folgenden Feldern über die letzten Jahre hinweg besonders ab:
- Sozialarbeit und Sozialpädagogik
- Kinderbetreuung und -erziehung
- Gesundheitswesen
- Krankenpflege
- Altenpflege
- Bauelektrik
- Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
- Physiotherapie
- Berufskraftfahrer:in
- Informatik
- Gastronomie und Hotellerie
- Land- und Forstwirtschaft
Was sind die Gründe für Fachkräftemangel?
Die Gründe für Fachkräftemangel sind in jedem Land, in jeder Branche und jeder Regionen etwas unterschiedlich. Wie der Mangel in immer mehr Branchen Österreichs entstanden ist (oder entsteht), ist nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Vielmehr sind mehrere Gründe dafür verantwortlich. Dies können lokale, aber auch allgemein, globale Themen (wie Pandemien, technologische Entwicklungen etc.) sein. Zu den wichtigsten Ursachen zählen:
- Demografische Veränderungen: Die Gesellschaft wird in den meisten Industrieländern immer älter, somit sinkt die Zahl der Erwerbstätigen, wodurch offene Stellen schwerer zu besetzen sind.
- Corona und die Folgen: Viele Arbeitskräfte, vor allem aus Osteuropa, sind nach der Pandemie in ihren Heimatländern geblieben. Zudem gab es beispielsweise in der Gastronomie und Tourismusbranche zahlreiche berufliche Umorientierungen. Und ein wahrer Teilzeitboom befeuert zusätzlich den Mangel an Facharbeiter:innen – Stichwort Work-Life-Balance.
- Steigende Anforderungen: Die Digitalisierung mit all ihren Auswirkungen verändert auch die Arbeitswelt für Fachkräfte in hohem Tempo. Eine durchschnittliche Ausbildung ist längst kein Garant mehr für eine gute Position in einem Unternehmen. Und Weiterbildung passiert nicht von einem Tag auf den anderen.
- Ein- und Auswanderung: In vielen Ländern und auch Branchen ist ein Fachkräftemangel auch aufgrund der hohen Migration zu beobachten. So wandern Arbeitskräfte aus ihrem Heimatland aus, um in anderen Ländern oder Branchen ihr Glück zu versuchen.
- Studium statt Lehre: Jahrelang wurde der Bildungsweg Matura-Studium-Job als der einzig wahre kommuniziert, wodurch nun Menschen mit praktischem Fachkenntnissen an allen Ecken und Enden fehlen.
Welche Fachkräfte fehlen in Österreich?
Nachdem die Zahlen sich monatlich verändern, ist es ratsam genauer hinzusehen. Aktuelle Informationen zu Österreich liefert der WKO-Fachkräfteradar mittels grafischer Aufbereitung des Stellenandrangs.
Als Beispiel zeigen wir das Jahr 2022, indem im März/April an die 270.000 Fachkräfte in Österreich fehlten. Wobei ein besonderer Mangel in den Sparten Baugewerbe, Holzwaren-Industrie, Gastronomie und Hotellerie, Gesundheits- und Sozialwesen, Metall-Produktion inkl. Maschinen- und Fahrzeugbau herrschte.
Was tun gegen Fachkräftemangel?
Der Fachkräftemangel erschwert die Suche nach geeignetem Personal für Personaler erheblich. Folgende 5 Tipps können helfen:
- Rekrutiere regional und überregional
- Setze auf innovative Recruiting-Methoden wie E-Recruiting oder die Verwendung von digitalen Plattformen wie DINOS
- Verbessere die Mitarbeiterbindung
- Schaffe eine Arbeitgebermarke (Employer Branding)
- Fördere Talente in Deinem Unternehmen